Der Schießsport hat in der Öffentlichkeit durch negative Schlagzeilen in Verbindung mit Waffen in den zurückliegenden Jahren an Attraktivität verloren. Allerhöchstens keimt im Winter bei Sportereignissen des Biathlon so Etwas wie allgemeine Begeisterung auf. Doch wer aktiv am Schießsport teilnehmen möchte, hat einige Hürden zu überwinden. Mit der Einführung des neuen Waffengesetzes 2003 und den diversen Änderungen ist das Schießen bzw. der Umgang mit Waffen einer strengen Regelmentierung und Kontrolle unterworfen worden.

Nach dem Waffengesetz in der Fassung vom 17. Juli 2009 sind für den Besitz und den Erwerb einer erlaubnispflichtigen Schusswaffe diverse Bedingungen zu erfüllen: So ist neben der Volljährigkeit (Vollendung des 18. bzw. 21. Lebensjahres) und der Sachkunde nicht nur die persönliche Eignung, sondern auch die Zuverlässigkeit erforderlich.
Wem die Erfüllung dieser Vorschriften für sein Hobby zu viel Aufwand ist, sollte über eine Alternative nachdenken: das Armbrustschießen. Wer nun aber glaubt, damit das Waffengesetz umgangen zu haben, unterliegt einem Irrtum. Nach der Anlage 1, Ziff. 1.2.2. des Waffengesetzes sind Armbrüste gemäß § 1 Abs. 2 Nr. 1 des Waffengesetzes den Schusswaffen gleichgestellte Gegenstände. Aber der Erwerb und Besitz, das Führen, Überlassen und Mitnehmen einer Armbrust ist erlaubnisfrei. Es gibt lediglich eine Altersbeschränkung von 18 Jahren.
Unter einer Armbrust sollte man sich aber nicht ein historisches Instrument vorstellen, sondern vielmehr ein modernes Sportgerät, dass als Hightech-Gerät eine enorme Präzision aufweisen kann. So gibt es hier zum Beispiel verschiedenen Modelle, die mit unterschiedlichen Leistungen den Armbrustsport interessant machen können. Compound-Armbrust, Recurvearmbrust oder Pistolenarmbrust – für jeden interessierten Sportler gibt es die passende Armbrust. Unter einer Pistolenarmbrust vesteht man die kleinere Version einer großen Armbrust. Der Name der Recurvearmbrust macht auf das Hauptmerkmal dieses Bogentyps aufmerksam: zurückgebogen. Damit ist die zurückgebogene Form der Wurfarmenden gemeint. Sie speichern mehr Energie und erreichen dadurch – im Vergleich zu einer Armbrust mit flachem Bogen – einen höheren Wirkungsgrad. Für eine Compound-Armbrust ist ein im Vergleich geringerer körperlicher Kraftaufwand notwendig. Durch seine spezielle Funktionsweise mit Flaschenzug und den Exzenterrollen wird auch die Abzugsmechanik entlastet. Schnellverstellungen für die Visiereinrichtungen sind bei modernen Armbrüsten auch keine Seltenheit mehr.
Der Armbrustsport ist eine Präzisionssportart. Wettkämpfe finden in verschiedenen Disziplinen statt, wobei meist auf Scheiben geschossen wird: Bei der Disziplin „Armbrust 10m“ dient eine Luftgewehrscheibe, die mit Pappe verstärkt ist, als Ziel. Für „Armbrust 30m international“ existieren spezielle Scheiben mit 10 Ringen. Dagegen greift man bei der Disziplin „Feldarmbrust“ auf die beim Bogenschießen üblichen Scheiben zurück.