Waffenrecht-Ratgeber – diese Regelungen gelten für Airsoftwaffen

Airsoftwaffen, oder kurz Softairs, sind nicht nur bei vielen Jugendlichen beliebt. Sie werden auch gerne für taktische Geländespiele oder spaßige Schlachten in Indoor-Hallen genutzt. Zudem stellen sie eine eigene Kategorie im Sportschießen dar. Gerade in Deutschland ist das Waffenrecht allerdings vergleichbar streng, was bei vielen Schützen und Spielern für allerlei Fragen zu Altersbeschränkungen, benötigten Waffenscheinen und anderen gesetzlichen Aspekten für Softairs führt. In diesem Waffenrecht-Ratgeber erhalten Sie daher einen einfachen Überblick über die Regelungen für die Airsoftwaffen.

Waffenrecht-Ratgeber – diese Regelungen gelten für Airsoftwaffen

Softair-Geräte: Spielzeug oder Waffe?

Softairs gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen: Von preisgünstigen, federbetriebenen Pistolenrepliken bis hin zur detailgetreuen Nachahmung eines Sturmgewehrs mit Gaskartusche – bei Softair-Händlern lassen sich umfangreiche Produktpaletten mit allerlei Zubehörteilen vorfinden. Je nach Typ und Funktionsweise gelten jedoch verschiedene rechtliche Vorgaben in Bezug auf den Erwerb, Besitz, Transport und die Anwendung. So werden einige Ausführungen als Spielzeug betrachtet, wohingegen leistungsstarke Varianten erlaubnispflichtige Waffen sind.

Worum handelt es sich bei einer Softairwaffe?

Eine Softairwaffe oder ein Softair-Gerät ist ein besonderer Typ von Schusswaffe. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden scharfe Waffen in der japanischen Zivilbevölkerung verboten. Die Industrie wich danach auf Waffenrepliken aus Kunststoff aus. Seitdem hat sich die Softair international verbreitet und wurde verbessert. Aus diesem Phänomen hat sich der Softairsport entwickelt und auch bei Sportschützen werden die Repliken geschätzt.

Sie verschießen keine Patronen sondern Rundkugeln aus Kunststoff, die BBs genannt werden. Von Luftdruckwaffen und -gewehren sind die Softairs abzugrenzen. Als Antrieb dient eine gespannte Feder, Gas und CO2, oder ein elektrischer Motor. Der für den Schuss aufgewendete Druck liegt in einem niedrigen Bereich, weswegen die meisten Ausführungen keine schweren Verletzungen verursachen – auf diese Weise können die Softairs für Spiele genutzt werden. Bei höheren Leistungsklassen sind die Repliken nur zum Zielschießen geeignet.

Die Leistung einer Softair wird in Joule gemessen und ist für die geltenden, rechtlichen Vorgaben entscheidend.

Die Einteilung der Leistungsklassen

Anfang der Jahrtausendwende kam es zu einigen Änderungen im deutschen Waffenrecht:

Softair-Geräte mit einer Schussenergie von unter 0,5 Joule werden als Spielzeuge eingestuft und sind vom Waffengesetz ausgenommen. Eine offizielle Altersbeschränkung gibt es für diese Leistungsklasse nicht. Häufig werden diese von den Händlern allerdings erst ab dem 14. Lebensjahr verkauft.

Der Erwerb von Softairwaffen über 0,5 Joule bis zu 7,5 Joule ist in Deutschland an volljährige Personen gestattet. Ohne einen Waffenschein dürfen diese allerdings nicht in der Öffentlichkeit geführt werden. Auch beim Transport darf die Softair weder schuss- noch zugriffsbereit sein. Zudem muss das Prüfzeichen „F-im-Fünfeck“ vorhanden sein.

Nach dem Gesetz folgen darauf die Softair-Typen mit einer Geschossenergie von über 7,5 Joule. Dabei handelt es sich um erlaubnispflichte Waffen, die nur mit einer Waffenbesitzkarte erworben und besessen werden dürfen – Altersfreigabe ab 18.

Hinweis: Vollautomatische Softairs sind in Deutschland nur mit einer Leistung von unter 0,5 Joule zulässig.

Anscheinswaffen – das Aussehen spielt eine wichtige Rolle

Neben der Leistungseinteilung der Softairwaffen in die unterschiedlichen Geschossenergien ist zudem das Aussehen der Softair wichtig für weitere waffenrechtliche Bedeutungen. In vielen Fällen orientiert sich Design an den realen Vorbildern, denn die Spieler legen häufig Wert auf Realitätsnähe und ein taktisches Gefecht. Wenn die Softairs echten Waffen täuschend ähnlich sehen, greifen die Bestimmungen in Bezug auf Anscheinswaffen. In diesen wird festgelegt, dass Gegenstände, die nicht von scharfen Waffen zu unterscheiden sind, in der Öffentlichkeit nicht geführt werden dürfen. Verstöße gegen diese Vorschriften werden in der Regel als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeldern geahndet. Der Transport darf nur in verschlossenen Behältnissen erfolgen. Diese Regelungen gelten also auch für echt aussehende Softairspielzeuge. In anderen Ländern ist daher oft auch eine farbige Laufmündung vorgeschrieben, um eine schnelle Unterscheidung zu ermöglichen.

Mit diesem Waffenrecht-Ratgeber für Airsoftwaffen ist ein einfacher Überblick gegeben. Erwerb, Besitz und Transport sind nach der Leistung und den Bestimmungen in Bezug auf Anscheinswaffen fest geregelt. In welchen Bereichen mit einer Softair geschossen werden darf, ist auch vorgeschrieben. Informieren Sie sich im Voraus, damit es zu keinen Problemen kommt. Üblicherweise ist das Spielen auf befriedeten Grundstücken erlaubt, solange die Kugeln das Gelände nicht verlassen.